Farne
Farne sind überall auf der Welt zu finden und gedeihen unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Farne zählen zu den ältesten bekannten Pflanzengattungen und lassen sich auf der Grundlage von Fossilienfunden bereits bis zur Mitte des Devonzeitalters zurückverfolgen (das etwa 400 Millionen Jahre zurückliegt) und diese Pflanzengattung hat sich in ihrem Überleben bis zum heutigen Tag an die verschiedensten Umweltbedingungen angepasst.
Farne tragen keine Blüten und dies ist der Grund, weshalb diese außergewöhnliche Pflanzengattung beim Anlegen eines Gartens bisweilen vergessen wird. Dies jedoch völlig zu Unrecht, denn Farne sind prachtvolle Blickfänger mit intensiven, frischen Farben und interessanten Wuchsformen, die selbst an einem tiefschattigen Platz noch sehr gut gedeihen können. Farne sind echte Überlebenskünstler (daher existieren sie auch bereits seit 400 Millionen Jahren), die Ihren Garten bereichern werden.
Wuchsform der Farne
Die Wedel der Farne wachsen in den meisten Fällen an einer Art Rhizom. Dieses Rhizom kann ein kriechendes Sprossenachsensystem sein, wie beim Eichenfarn, oder kurz, dick und senkrecht ausgeprägt, wie beim Gemeinen Wurmfarn. Bei einigen Arten kann dieses Rhizom sogar zu einem richtigen (Schein-)Stamm heranwachsen; diese Farne werden als Baumfarne bezeichnet. Die meisten Farne sterben im Winter ab und überwintern im Rhizom, aber es gibt auch einige Arten, die immergrün bleiben und so das ganze Jahr über Ihren Garten mit ihren schönen Farnwedeln schmücken.
Fortpflanzung von Farnen
Wie bereits erwähnt, haben Farne keine Blüten, sondern sie vermehren sich über Sporen, die sie in kleinen Sporenbüscheln auf ihren Wedeln bilden. Ausgewachsene Farne haben daher oft zwei Arten von Wedeln: solche ohne Sporenbüschel (sterile Wedel) und solche mit Sporenbüscheln (fruchtbare Wedel). Die fruchtbaren Wedel können die gleiche Beschaffenheit wie die sterilen Wedel aufweisen, aber es gibt auch Farnarten, die gänzlich andersartig gestaltete Wedel bilden, darunter beispielsweise der Königsfarn.
Wenn die Sporen des Königsfarns reif sind, fallen sie herab und bilden einen Spross auf dem Boden. In diesem Spross werden die Fortpflanzungsorgane gebildet, und unter ausreichend feuchten Bedingungen findet eine Befruchtung statt, aus der ein junger Farn hervorgeht. Eine umständliche, aber wirksame Reproduktionsmethode, die sich bisher bewährt hat. Einige Farne vermehren sich auch ungeschlechtlich über kleine Brutbüschel an den Wedelspitzen. Wenn diese zu Boden fallen, wachsen daraus neue Farne.
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass bei der Beschreibung von Farnen über Wedel gesprochen wird. Dies ist kein Fehler, sondern hat einen Grund. Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie von Farnpflanzen im Vergleich zu höheren Pflanzen spricht man nicht von Blättern, sondern von Wedeln oder Blattspreiten.
Farne in Ihrem Garten
Bei Farnen handelt es sich folglich um eine überaus interessante Pflanzengattung, die sicherlich einen Platz in Ihrem Garten oder sogar auf einem schattigen Balkon verdient. Wenn Sie sich das Angebot an Farnen ansehen, werden Sie sicher eine Art finden, die bei Ihnen als grüner Blickfänger angemessen zur Geltung kommt. Sie wachsen nicht nur im Schatten auf dem Boden, sondern zum Beispiel auch in Mauerfugen (Mauerfarn), ohne diese zu beschädigen. Ich kann Ihnen versprechen, dass es jedes Mal ein verblüffend schöner Anblick ist, wenn sich aus einem „Bischofsstab“ schließlich ein prachtvoller grüner Farnwedel entrollt.