Kaum eine andere Heckenpflanze erhält so viel Wertschätzung wie die Eibe. Eiben haben einfach viele der Eigenschaften, die die meisten Gärtner von ihren Hecken erwarten. Denken Sie an ihr perfektes Wachstum für eine gerade geschnittene Hecke oder daran, dass es sich um immergrüne Heckenpflanzen handelt. Was aber, wenn Ihr Garten nicht für eine Eibenhecke geeignet ist? Oder vielleicht suchen Sie eine Pflanze, die ihr ähnelt, aber die Eibe selbst ist einfach nicht das, was Sie in Ihrem Garten haben möchten. Wir sagen Ihnen gerne, was in solchen Situationen die besten Alternativen zur Eibe sind.
Es bleibt zu viel Wasser im Gartenboden stehen
Eiben sind einfache Heckenpflanzen in der Pflege, aber auch in ihren Umgebungsanforderungen. Fast jeder gut durchlässige Boden reicht aus, um diese Heckenkoniferen gedeihen lassen zu können. Sowohl in der Sonne als auch im Schatten. Eine Eibenhecke kann jedoch nicht überall stehen. Ist die Erde zu trocken, kann es nach längerer Zeit zu Schäden an den Pflanzen kommen, die jedoch durch ausreichende Wassergabe und eventuelle Bodenbehandlung vor dem Einpflanzen Ihrer Eibenhecke noch überwunden werden können. Nasser Boden ist ein größeres Problem. Viele Heckenpflanzen haben damit Probleme, doch Koniferen haben ein besonders hohes Risiko für Wurzelfäule, wenn der Boden, in dem sie stehen, über einen längeren Zeitraum nass bleibt.
Die einzige Koniferenart, die hiervon ausgenommen ist, ist der Urweltmammutbaum. In ihrer Heimat in Ostasien wächst diese Konifere sogar in Sümpfen, sodass feuchte, nasse oder sumpfige Böden für den Urweltmammutbaum kein Problem darstellen. Das Einzige, was Sie beachten müssen, ist, dass der Urweltmammutbaum nicht immergrün ist. Im Winter verliert sie ihre Nadeln und bietet dadurch weniger Privatsphäre und Schutz. Eine positive Eigenschaft ihres laubabwerfenden Charakters ist, dass sie eine schöne goldbraune Herbstfärbung hat.
Andere Heckenpflanzen, die in nassen Böden gedeihen, sind Laubbäume. Die Hainbuche und die Schlehe sind die bekanntesten Beispiele hiervon. Bei einer Koniferenhecke auf nassem Boden sind Sie wirklich auf den Urweltmammutbaum angewiesen, obwohl unsere Riesenlebensbäume (die Thuja 'Martin', die Thuja 'Excelsa' und die Thuja 'Atrovirens') besser bei schwer entwässernden Böden standhalten als die meisten anderen Heckenkoniferen.
Auch zu trockener Boden kann einer Eibenhecke schaden. Dies ist jedoch in der Regel einfacher zu handhaben als nasser Boden. So können Sie beispielsweise eine überdurchschnittlich trockene Erde wie Sand mit Gartentorf behandeln oder mischen, bevor Sie Ihre Eibenhecke pflanzen. Die Düngung des Bodens um die Hecke herum hilft den Wurzeln, die Nährstoffe besser aufzunehmen. Stellen Sie auch sicher, dass Sie bei längerer Trockenheit etwas mehr Wasser geben. Als Faustregel gilt, dass Sie die oberste Erdschicht um den Standort der Pflanzen herum stets feucht halten können.
Zu kalt für eine Koniferenhecke
Für eine Eibenhecke ist es nur an wenigen Orten zu kalt. Dies liegt unter anderem daran, dass Eiben einheimische Heckenpflanzen sind, die hierzulande seit etwa einer halben Millionen Jahre wachsen. So haben sie vor vielen Jahrhunderten gelernt, mit der Wechselhaftigkeit unseres Wetters umzugehen. Auffallend ist jedoch, dass die in Westeuropa natürlich vorkommende Gemeine Eibe am wenigsten winterhart ist. Mit einer Winterhärte von bis zu 23 Grad unter Null können sie zu Recht als winterharte Heckenpflanzen bezeichnet werden, doch Winter kommen hin und wieder vor, vor allem im Osten, wo die kältesten Tage noch kälter sind.
Für einen Garten in einer solchen Region ist es besser, die Eibe 'Hillii' oder die Eibe 'Hicksii' zu wählen. Diese Hecken-Koniferen sind etwas winterhärter und halten mehr als 30 Grad Frost aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hecke dieser Art in Deutschland zu sehr unter der Kälte leidet, ist unwahrscheinlich. Die Frostbeständigkeit ist jedoch zu beachten, wenn Sie Ihre Eibenhecke verjüngen möchten. Die noch dünnen jungen Triebe der Eibe sind relativ frostempfindlich. Wenn ein kalter Winter erwartet wird, ist es besser, bis zum Frühlingsanfang zu warten.
Andere Koniferen, die ebenso Minustemperaturen überstehen können, sowie die robusteren Eiben, sind der Urweltmammutbaum und die Leyland-Zypresse. Unter den Thujas finden Sie auch einige Exemplare, die extrem winterhart sind. Das betrifft speziell die westlichen Lebensbäume; die Thuja 'Brabant' und die Thuja 'Smaragd'.
Ist die Eibe der ideale Buchsbaum-Ersatz?
Da es mittlerweile immer deutlicher wird, dass der Buchsbaumzünsler und verschiedene Buchsbaum-Krankheiten im Allgemeinen nur schwer zu bekämpfen sind, wird die Nachfrage nach Buchsbaum-Ersatz immer größer. Natürlich ist der Buxus sempervirens eigentlich nicht zu ersetzen, aber es gibt dennoch viele Heckenpflanzen, die genauso positive Eigenschaften haben wie der Buxus. Eine auffallende Pflanze ist in diesem Zusammenhang auf jeden Fall die Eibe, weil Eiben eigentlich die einzigen Koniferen sind, die zum Bilden von Hecken geeignet sind, und weil sie einer Buchsbaum-Hecke auch ziemlich ähnlich sehen. Es gibt sogar Fälle, in denen die Eibe der ideale Buchsbaum-Ersatz ist.
Warum ist die Eibe ein guter Buchsbaum-Ersatz?
Ob die Eibe der ideale Buchsbaum-Ersatz ist hängt vor allem davon ab, was Sie mit Ihrer Hecke genau erreichen wollen. Es ist deutlich warum Fachleute vor allem die Japanische Stechpalme bevorzugen, ganz besonders favorisiert wird dann jedoch die Japanische Stechpalme 'Dark Green'®. Diese Heckenpflanze sieht im ersten Moment auch fast genauso aus wie die Eibe. Aber auch wenn man genauer hinschaut, dann ist der Unterschied nur schwer zu erkennen. Die Eibe ist in diesem Zusammenhang vielleicht nicht die erste Heckenpflanze, an die man denkt. Dies liegt schon an dem einfachen Grund, dass die Eibe Nadeln hat und keine Blätter.
Lassen Sie sich jedoch nicht vom Aussehen dieser Heckenpflanze ablenken. In mancher Hinsicht ist die Eibe nämlich wirklich eine bessere Option als die Japanische Stechpalme, weil die Eibe langsamer wächst. So langsam wie ein Buchsbaum wächst jedoch kaum eine Pflanze, aber wenn es schon um Buchsbaum-Ersatz gehen soll, dann ist die Eibe ausgesprochen gut geeignet. Außerdem sind Eiben, Buchsbäume und Japanische Stechpalmen immergrün. Wenn Sie sich das ganze Jahr hindurch anstrengen, damit Ihre Hecke stilvoll und fast schon elegant aussieht, dann ist es natürlich wichtig, dass Ihre Hecke auch bei Minustemperaturen ihre grünen Blätter behält.
Das Pflanzen und die Pflege der Eibe als Buchsbaum-Ersatz
Sie können Eiben und Buchsbäume eigentlich auf jeden Gartenboden pflanzen, der gut durchlässig ist. Sie sind jedoch etwas empfindlich. Der Buchsbaum ist empfindlich, wenn es um ausgeprägte Trockenheit geht. Eiben sind besonders empfindlich, wenn der Gartenboden sehr feucht ist und das Wasser nicht gut im Boden versickern kann. Dadurch können die Wurzeln anfangen zu faulen. Wenn Sie Ihren Buchsbaum durch eine Eibe ersetzen wollen, dann sollten Sie auf Ihren Gartenboden achten. Meistens wird das Pflanzen einer Eiben-Hecke keine weiteren Probleme geben, aber achten Sie vor allem auf Böden, die nicht durchlässig sind, wie das beispielsweise bei Lehmböden der Fall ist.
Auch wenn es um die Pflege geht, sind Eiben und Buchsbäume ziemlich ähnlich. Zwei Rückschnitte pro Jahr sind ausreichend, um eine normale Eiben- oder Buchsbaum-Hecke zu bändigen. Auch der Schnitt-Moment ist identisch: zwischen Mai und September und zwar an einem Tag, an dem die Sonne nicht scheint. Die Nadeln und Blätter der Eiben und Buchsbäume sind nämlich eher kleiner und deshalb ist das Risiko auf Verbrennungen durch die Einstrahlung der Sonne auch ziemlich groß. Am einfachsten ist es deshalb, um diese Hecken nach einem Regenschauer zurückzuschneiden, weil man Eiben- und Buchsbaum-Zweige dann am einfachsten schneiden kann.
Die Eibe ist immun gegen Buchsbaum-Krankheiten
Das ist der Hauptgrund warum Eiben ein guter Buchsbaum-Ersatz sind: Eiben sind immun gegen Buchsbaum-Krankheiten. Außerdem haben es die Raupen des Buchsbaumzünslers nicht auf die Eibennadeln abgesehen. Sollte der Buchsbaum-Zünsler dennoch Eiben-Blätter fressen, dann wird er sofort sterben, denn Eiben-Nadeln sind so giftig, dass sogar ein Pferd bereits nach einem Happen sterben wird. Das gilt auch für die Zweige und Samen der roten Beeren, die von der weiblichen Eiben-Pflanze Taxus media 'Hicksii' gebildet werden.
Verwenden Sie also keine Schädlingsbekämpfungsmittel, wenn Ihre Buchsbaum-Hecke unter einer Ungeziefer-Plage leidet. Der wunderbare Taxus baccata oder auch der Taxus media können beide aber auch für kompakte, niedrige Hecken sorgen, die dann auch noch viel preiswerter sind. Fertig-Hecken aus Eiben werden sofort das gewünschte Ziel erreichen, weil sie Ihre alte Buchsbaum-Hecke im Handumdrehen ersetzen, schneller geht es nicht.