Sind heimische Heckenpflanzen winterhärter?
Heimische Heckenpflanzen stammen aus unseren Breitengraden und haben die Unberechenbarkeit unseres Klimas über Jahrhunderte hinweg überlebt. Viele unserer Kunden fragen: Sind heimische Heckenpflanzen winterhärter als exotische Arten? Die einfachste Antwort: Nein. Es gibt exotische Heckenpflanzen, die sehr gut mit unseren Wintern zurechtkommen, und umgekehrt gibt es heimische Arten, die eine klare Vorliebe für mildere Temperaturen haben. Warum das so ist und welche Arten sich am besten für einen kalten Standort eignen, besprechen wir gerne mit Ihnen.
Exotische Heckenpflanzen, die unseren Wintern gut standhalten
Die genaue Herkunft einer Heckenpflanzenart hat Einfluss darauf, wie gut die Pflanzen mit der Kälte zurechtkommen. Exotische Heckenpflanzen kommen nicht immer aus einer Region, in der es wärmer ist als bei uns. Viele der Exoten, die Sie in unserem Sortiment finden, stammen zum Beispiel aus Ostasien, wo sich das Klima nicht sehr von dem unseren unterscheidet. Tatsächlich können die Winter in Japan, Korea und im Osten Chinas immer noch etwas strenger sein als bei uns, sodass die asiatischen Heckenpflanzen in unserem Sortiment oft noch recht robuste Heckenpflanzen sind. Der Rhododendron zum Beispiel ist eine der winterhärtesten Arten in unserem Sortiment und stammt aus Ostasien.
Es gibt aber auch Pflanzen, die aus einer Region mit einem etwas wärmeren Klima stammen, die aber mit der Kälte unserer Winter wenig Probleme haben. Der Buchsbaum, zum Beispiel. Diese immergrüne Heckenpflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wächst dort aber hauptsächlich auf der Schattenseite von Bergen. Eine Temperatur von mehr als 20 Grad unter Null ist daher für eine Buchsbaumhecke kein großes Problem. Die Japanische Stechpalme, eine der am häufigsten gepflanzten Ersatzpflanzen für Buchsbaum, ist sogar etwas frostbeständiger als Buchsbaum.
Auch andere beliebte exotische Heckenpflanzen sind frostbeständig. Aber ehrlich gesagt: Oft war dazu die Hilfe eines Züchters erforderlich. Nicht jede Kirschlorbeerhecke ist gleich winterhart, aber wenn Sie den extrem widerstandsfähigen Kirschlorbeer 'Novita' oder den bezaubernd blühenden Kirschlorbeer 'Caucasica' in den Garten pflanzen, wird Ihre Hecke nicht so leicht unter Frostschäden leiden. Die Thuja stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo das Klima von Region zu Region sehr unterschiedlich sein kann. Für eine Hecke, die den Winter garantiert übersteht, ist die extrem winterharte Thuja 'Smaragd', auch Lebensbaum genannt, eine ausgezeichnete Wahl. Sie wächst etwas langsamer als die meisten anderen Lebensbäume.
Sind heimische Heckenpflanzen immer eine sichere Wahl?
Wir stellen fest, dass viele Gartenliebhaber aus Regionen, in denen im Winter relativ niedrige Temperaturen herrschen, lieber heimische Heckenpflanzen wählen. Heimische Pflanzen scheinen die sicherere Wahl zu sein, da sie in unserem Teil der Welt schon so lange vorkommen. Eine verständliche Entscheidung, aber nicht unbedingt die beste Option. Es gibt durchaus heimische Heckenpflanzen, die einen strengen europäischen Winter ohne große Probleme überstehen. Aber auch hier wachsen in der freien Natur Pflanzen, die nur dort wachsen, wo die Winter einigermaßen mild sind, zum Beispiel in der Küstenregion oder an einem Ort, an dem sie viel Schutz finden.
Natürlich gibt es viele heimische Heckenpflanzen, die man getrost in einen relativ kalten Garten pflanzen kann. Die Eibe zum Beispiel hat sich während der letzten Eiszeit schon einen Namen gemacht, weil er eine der wenigen Pflanzen ist, der das ganze Jahr über sein grünes Laub behält. Wenn Sie sich für eine Eibenhecke entscheiden, empfehlen wir Ihnen, den Taxus 'Hillii' oder Taxus 'Hicksii' zu wählen. Dabei handelt es sich um Hybriden aus dem heimischen Taxus baccata und dem asiatischen Taxus cuspidata, die etwas frostfester sind; diese kultivierten Formen vertragen Temperaturen bis etwa 28 Grad unter Null. Die Gemeine Eibe hingegen kann bereits bis zu -23 °C aushalten.
Die Stechpalme gilt als echte Winterpflanze. Die weiblichen Pflanzen bekommen dann ihre roten Beeren, aber die Stechpalme ist sowohl immergrün und winterhart. Die bei uns heimische Stechpalme ist für ihre herausragende Winterhärte bekannt. Sie verträgt bis zu 35 Grad Frost. Die Ilex meserveae - eine Kreuzung aus der Gemeinen Stechpalme (Ilex aquifolium) und der ostasiatischen Tsuru-Stechpalme (Ilex rugosa) - verträgt auch sehr niedrige Temperaturen. Bevorzugen Sie eine blühende Hecke? Die Potentilla ist eine schöne Blütenstaude, die sehr gut Frost verträgt und ihren Ursprung unter anderem in Nordwesteuropa hat.
Heckenpflanzen in einem kalten Garten: Was muss ich beachten?
Ob bestimmte Heckenpflanzen in Ihrem Garten gedeihen, hängt nicht nur von den durchschnittlichen Wintertemperaturen in Ihrer Region ab. Einige Pflanzen können vor der Kälte geschützt werden, indem der Boden um die Wurzeln herum mit Laub, einem Vlies oder einer Mulchschicht bedeckt wird. Dadurch wird es für die Kälte schwieriger, tief genug in den Boden einzudringen, sodass Ihre Hecke darunter leidet. Sie können auch die Wünsche Ihrer Heckenpflanzen in Bezug auf den Standort berücksichtigen. Ein geschützter Standort ist normalerweise viel weniger kalt als ein Ort, an dem die Pflanzen im Winter viel Wind abbekommen.
Wir empfehlen Ihnen außerdem, sich genau zu überlegen, welche Pflanzenarten Sie im Garten anpflanzen. Manchmal kann dies von einer Art oder Zuchtform zur anderen variieren. Die Unterschiede zwischen Kirschlorbeer-, Eiben- und Thuja-Arten haben wir bereits erwähnt, aber auch der heimische gemeine Liguster ist beispielsweise etwas kälteverträglicher als der asiatische ovalblättrige Liguster. Bei anderen Arten sind die Unterschiede minimal; bei einer Buchenhecke spielt es keine Rolle, ob man Blut- oder Rotbuche wählt, da beide 30 Grad Frost vertragen.